Unternehmen
Die Waggonwerk Brühl GmbH ist eine Tochter von VTG und steht seit 1908 für höchste Qualität bei der Reparatur, der Instandhaltung und dem Umbau von Güterwagen.
Historie
Im Jahr 1897 wird die „Deutsche Waggonleihanstalt“ in Berlin gegründet. Sie ist die Vorgängerin der späteren Eisenbahnverkehrsmittel AG. Aufgrund des wachsenden Wagenparks kauft das junge Unternehmen 1908 ein Gelände für Reparaturarbeiten und zum Abstellen von Fahrzeugen und gründet das Waggonwerk. Auf dem Gelände entstehen Hallen und Gleisanlagen. Die Investitionen ermöglichen auch den Neubau von Eisenbahn-Spezialwagen. 1919 verlässt die „Deutsche Waggonleihanstalt“ das Werksgelände und zieht in ein eigenes Gebäude in der Berliner Kaiserallee 36/37.
Das Waggonwerk wächst rasch und wird 1930 zur größten und ältesten in Privatbesitz befindlichen Reparaturwerkstatt für Eisenbahnwagen in Deutschland. Die Jahresstatistik des Werks weist die Instandsetzung beziehungsweise den Neubau von 3.000 Spezialwagen aus. Bis 1942 stellt das Werk neben Waggons auch Straßenfahrzeuge her, darunter Aufbauten und Anhänger für Lastwagen. Eine an das Werk angegliederte Holzbiegerei und eine Holzbearbeitungswerkstatt übernimmt die Fertigung von Wagenbauartikeln. Der Vertrieb dieser Produkte erfolgt über die Eisenbahnverkehrsmittel AG, kurz „EVA“. Für circa 50 Beschäftigte des Werks entstehen in unmittelbarer Nähe werkseigene Häuser.
1948 verlegt die Muttergesellschaft des Waggonwerks ihren Sitz von Berlin nach Düsseldorf.
Mitte der 1960er-Jahre beginnt eine Phase großer Investitionen, die die Zukunft des Unternehmens sichern. Dazu zählen der Bau einer neuen Dampfkesselanlage (1966), eine Hallenerweiterung für die Sandstrahlanlage (1972) sowie der Bau des Auftragszentrums mit angeschlossenen Sozialräumen (1982).
1997 gibt es Grund zum Feiern: Die „EVA“ wird 100 Jahre alt.
Im April 2001 erhält das Waggonwerk einen eigenen Eintrag in das Handelsregister. Es firmiert unter dem Namen „EVA Eisenbahnreparaturwerk Brühl GmbH“ und beginnt seine selbstständige Geschäftstätigkeit am 1. Oktober 2001.
2002 übernimmt die VTG Aktiengesellschaft das Unternehmen und ändert den Firmennamen in „Eisenbahnreparaturwerk Brühl GmbH“. Seit 2009 firmiert das Unternehmen schließlich unter „Waggonwerk Brühl GmbH“ (WWB).
VTG und Waggonwerk Brühl bauen ihre Unternehmensinfrastruktur von 2005 an massiv aus. Zu den größten Investitionen zählen:
- Errichtung des VTG-Zentrallagers (2005)
- Bau einer neuen Fackelanlage zur Entspannung von Druckgaswagen (2006)
- Inbetriebnahme der neuen Radsatzwerkstatt nach VPI-Richtlinien, Modernisierung der Wasserwirtschaft und Erneuerung der Anlagen für Innen- und Außenreinigungen (2010)
- Errichtung des Radsatzlagers (2013)
Mitte der 2010er-Jahre expandiert Waggonwerk Brühl schrittweise in die Fläche und richtet eine Reihe neuer Stützpunkte und Standorte ein:
- Stützpunkteröffnung in Oranienbaum mit mobiler Instandhaltung (2014)
- Standorteröffnung in Syke bei Bremen mit stationärer und mobiler Instandhaltung (2015)
- Standorteröffnung in Schwarzheide mit stationärer und mobiler Instandhaltung (2016)
- Eröffnung des Stützpunktes in Hamburg mit mobiler Instandhaltung sowie Umzug des Stützpunktes Oranienbaum nach Lutherstadt-Wittenberg (2017)
- Eröffnung des Stützpunktes in Ahaus-Alstätte mit mobiler Instandhaltung (2019)
- Eröffnung des Stützpunktes in Frechen bei Köln mit mobiler Instandhaltung (2020)
Waggonwerk Brühl investiert konsequent in moderne Werkstechnik und erneuert kontinuierlich die Anlagen im Stammwerk Wesseling, darunter die Radsatzdrehbank (2018), die Stickstoffanlage (2021) sowie die Abwasseraufbereitung für die Kesselwagenreinigung (2022).
Unternehmensphilosophie
Die Waggonwerk Brühl GmbH ist seit mehr als 100 Jahren wirtschaftlich erfolgreich. Der Grund für unseren kontinuierlichen geschäftlichen Erfolg liegt in der hohen Qualität unserer Dienstleistungen, aber auch in unserer Unternehmensphilosophie. Sie ist Teil unseres Selbstverständnisses. Im Kern richten wir unser Handeln und unsere unternehmerischen Entscheidungen an vier zentralen Grundsätzen aus:
- Ausgeprägte Kundenorientierung: Bei all unserem Engagement stehen die Wünsche, die Anforderungen und der individuelle Bedarf unserer Kunden im Mittelpunkt.
- Umweltbewusstes, ressourcenschonendes Handeln: Wir sind uns unserer Verantwortung für die Umwelt bewusst und gehen so sorgsam wie möglich mit den uns zur Verfügung stehenden Ressourcen um.
- Arbeits- und Gesundheitsschutz der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter: Die Beschäftigten und ihr Know-how sind die Garanten unseres Erfolgs und das Kapital unseres Unternehmens. Ihre Gesundheit zu schützen und ihren Arbeitsplatz nach neusten Standards sicher zu machen, ist unsere oberste Pflicht.
- Respektvoller und integrer Umgang zwischen Führungskräften und Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern: Wir bekennen uns zu unserer Verantwortung und Fürsorgepflicht gegenüber allen Beschäftigten und verstehen uns als ein großes Team, das gemeinsam am Unternehmenserfolg arbeitet. Allen gebührt gleichermaßen Respekt und Anerkennung – als Mensch wie als Kollegin oder Kollege.
Innovationen
Waggonwerk Brühl nimmt stetig neue Ideen auf und nutzt innovative Technik bei der Reparatur und der Instandhaltung von Güterwagen. Damit verschaffen wir nicht nur uns, sondern auch unseren Kunden einen Vorteil gegenüber Wettbewerbern. Denn Innovationen sparen Zeit und Kosten. In den vergangenen Jahren haben wir folgende Innovationen im Unternehmen implementiert:
- Software WIST – Digitalisierung der Prozesse und der Dokumentation für die Radsatzaufarbeitung (2020)
- Digitale Drehgestellvermessung mittels Lasersystem (2020)
- Digitalisierung der gesamten Prozesskette (seit 2021)
- Implementierung von Lean-Management-Methoden entlang der gesamten Wertschöpfungskette (seit 2022)